Konzept


Rahmenbedingungen

Ich betreue in für die Kindertagespflege angemieteten Räumen am Stadtrand von Wuppertal-Barmen (Dellbusch / Schellenbeck / Einern). Auf 120 qm² befinden sich neben einem großen Betreuungsraum mit abgegrenztem Essbereich und viel Platz zum Spielen, Toben oder kreativ werden ein Ruheraum mit Wickelplatz, eine Küche und ein WC.

Von Montags bis Freitags in der Zeit von 7.30 Uhr bis 14.30 Uhr betreue ich bis zu fünf Kinder im Alter von 3 Monaten bis 3 Jahren.

Um mich zu regenerieren und zu entspannen, nehme ich 30 Tage Urlaub im Jahr. Den Zeitpunkt des Jahresurlaubs (immer in den Schulferien gelegen) teile ich den Eltern bis Ende November des Vorjahres mit, einzelne Urlaubstage gebe ich so bald als möglich im Voraus bekannt.

Für unvorhersehbare Ausfallzeiten habe ich mich dem Vertretungsstützpunkt in Wuppertal-Elberfeld angeschlossen. Um eine Ersatzbetreuung möglichst nur bei nicht planbaren Ausfällen in Anspruch nehmen zu müssen, gebe ich planbare Ausfälle möglichst frühzeitig bekannt.

Damit die Kinder aber im Vertretungsfall sowohl mit den Räumen als auch mit den Vertretungstagespflegepersonen vertraut werden können, besuchen wir den Stützpunkt regelmäßig während der Betreuungszeit und pflegen den Kontakt. Auch die Eltern haben ihrerseits die Möglichkeit, den Stützpunkt und die Vertretungskräfte an Tagen der offenen Tür kennenzulernen oder individuelle Termine für eine Eingewöhnung zu vereinbaren.


 Pädagogik

Ich unterstütze das Kind in seiner Entwicklung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit, befähige es zu Verantwortungsbereitschaft, Gemeinsinn und Toleranz und unterstütze und ergänze die Eltern in einer Erziehungspartnerschaft, um Erwerbstätigkeit und Kindererziehung besser miteinander vereinbaren zu können. (Siehe auch KiBiz §13)Der §22 (3) SGB VIII formuliert den Förderauftrag einer Tagespflegeperson:
Dieser umfasst Erziehung, Bildung und Betreuung des Kindes und bezieht sich auf die soziale, emotionale körperliche und geistige Entwicklung des Kindes. Er schließt die Vermittlung orientierender Werte und Regeln ein. Die Förderung soll sich am Alter und Entwicklungsstand, den sprachlichen und sonstigen Fähigkeiten, der Lebenssituation sowie den Interessen und Bedürfnissen des einzelnen Kindes orientieren und seine ethnische Herkunft berücksichtigen.

1. Erziehung

Jedes Kind ist in seinem Wesen, seiner Entwicklung und seiner Art zu lernen einzigartig. Deshalb hole ich das Kind dort ab, wo es sich in seiner Entwicklung befindet, fördere und begleite es durch den Alltag, ohne es dabei zu überfordern oder aber in seiner wachsenden Selbständigkeit einzuschränken. Erziehen bedeutet für mich, das kindliche Verhalten zu lenken. Ethische und moralische Werte werden vermittelt, Kontakt- und Konfliktfähigkeit gefördert. Als Tagesmutter bin ich verlässlich und authentisch und in meinem Handeln ein Vorbild für das Kind. Ich setze gewaltfrei klare Grenzen und Konsequenzen, was mich für das Kind berechenbar macht. Dabei sollen so wenig Regeln wie möglich, aber so viele wie nötig dem Kind neben einem strukturierten Alltag den nötigen Freiraum geben, seine Individualität und seine Vorlieben und Fähigkeiten zu entdecken. Verlässliche Abläufe und wiederkehrende Rituale im Alltag geben dem Kind Sicherheit. Es kann sich daran orientieren, sich darauf einstellen und Vorfreude entwickeln. Ich trete in Interaktion mit dem Kind und gebe ihm wertschätzende Rückmeldungen. Außerdem nehme ich die Bedürfnisse des Kindes wahr und reagiere angemessen darauf. Das Kind lernt durch den täglichen geschwisterähnlichen Umgang mit gleichaltrigen, aber auch jüngeren und älteren Kindern im Alltag wichtige soziale Kompetenzen wie Kontakt- und Konfliktfähigkeit, Toleranz und Rücksichtnahme und das Suchen und Finden eigener und gemeinsamer Lösungen.

2. Bildung

Durch meine langjährige Erfahrung als Übungsleiterin im Eltern-Kind-Turnen und in Sportgruppen für Kinder bis ins Grundschulalter ist mir die Förderung der motorischen Fähigkeiten besonders wichtig. Bewegung gehört zu den elementaren Ausdrucksformen des Kindes. Durch Bewegung und Spiel setzt das Kind sich mit seiner Umwelt auseinander und entdeckt so die Welt und sich selbst. So ist der Körper das Mittel zur Entdeckung des „Ich“ und der Selbständigkeit, angefangen beim Robben bis hin zum selbständigen Laufen, welches den Handlungs- und Erfahrungsspielraum des Kindes zunehmend erweitert. Das Kind soll durch die Freude an der Bewegung dazu befähigt werden, sich mit sich selbst, mit anderen und mit den räumlichen Gegebenheiten, dem vorhandenen Material und seiner Umwelt auseinander zu setzen. Es erwirbt dabei nicht nur motorische, sondern auch personale, soziale und kognitive Kompetenzen. Das Kind sammelt durch seinen Körper und die Bewegung Erfahrungen über sich selbst, es lernt sich einzuschätzen und gewinnt Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Dies sind Voraussetzungen für den Aufbau eines positiven Selbstkonzeptes. In der Bewegung setzt das Kind sich außerdem mit seiner Umwelt auseinander und lernt z.B. physikalische Gesetzmäßigkeiten. Das Kind nimmt in Bewegung Kontakt mit anderen auf, es spielt mit und gegen die anderen, handelt Regeln aus und nimmt unterschiedliche Rollen ein. Dadurch erfährt es elementare Regeln des sozialen Zusammenlebens, es lernt, seine Wünsche und Bedürfnisse zum Ausdruck zu bringen, genauso wie die Wünsche anderer zu berücksichtigen und auf diese einzugehen. Eine positive Wirkung auf die Motorik und die alltagsinegrierte Sprachförderung hat das Spiel. Es schafft vielfältige Bewegungs- und Sprechanlässe und hat meist einen hohen Aufforderungscharakter. Es ermöglicht dem Kind, sowohl seinen Körper und seine Bewegung, als auch seine Sprache und Stimme einzusetzen und fördert so nicht nur die Handlungs- sondern auch die Kommunikations- und Interaktionsfähigkeit. Auf dieser Grundlage lasse ich dem Kind viel Zeit und Raum zum spielen und sich zu bewegen, drinnen und draußen, mit und ohne Material, so dass es dem Kind möglich ist, in einen Selbstbildungsprozess zu gelangen. Ich bin Begleiterin und Forschungsassistentin und setze, wenn nötig, Impulse, um Bildungsprozesse auszulösen. Solche Impulse können z.B. immer wiederkehrende Bewegungslieder sein. Manchmal reicht aber auch das bereitstellen von Material, sei es Spiel- oder Bastelmaterial oder ein Alltagsgegenstand, den es zu erforschen gilt, das Aufschlagen eines Buches zum Vorlesen oder erzählen, oder das gemeinsame Rausgehen in die Natur als nötiger Impuls. Sowohl im freien Spiel als auch im ritualisierten Alltag gebe ich den Kindern die Möglichkeit der Partizipation. In der Regel darf das Kind selber entscheiden, was es spielen möchte. Alle Spielsachen sind in offenen, halbhohen Regalen für die Kinder frei zugänglich; Fahrzeuge, das Spielhaus mit Versteckmöglichkeiten, ein Bällebad und ein Kletterdreieck mit Schaukel und Rutschbrett sind jederzeit bespielbar. Wenn wir gemeinsam den Tisch decken, kann es sich das Besteck aussuchen: ich lasse dem Kind immer die Wahl zwischen zwei Besteck-Farben, so dass es eine „entweder / oder“-Entscheidung treffen kann, ohne dabei überfordert zu werden. Ein weiteres Beispiel für die Partizipation sind die Betten zum Ruhen: da diese nur etwa 20 cm hoch sind, kann selbst das Krabbelkind nach dem Wachwerden eigenständig das Bett verlassen und so selber entscheiden, wann es aufstehen möchte. So erfährt das Kind immer wieder Selbstwirksamkeit und wird befähigt, eigenverantwortlich Entscheidungen zu treffen.


Tagesablauf

Der Tag bei mir wird je nach den Bedürfnissen und Interessen der Kinder flexibel gestaltet. Bestimmte Rituale wie Begrüßung und Verabschiedung, Körperpflege und Ruhephasen kehren täglich wieder. Sie gestalten den Tag vorhersehbar für die Kinder und bieten ihnen Orientierung und Sicherheit.

Natürlich haben wir in unserem regelmäßigen Tagesablauf auch immer wieder Platz für besondere Aktivitäten, die dem Alter der Kinder entsprechen. Zum Beispiel basteln, singen, Spaziergänge mit besonderem Ziel, Ausflüge in den Wald oder Zoo etc.

Hier ein exemplarischer Tagesablauf:


07.00 Uhr – 09.00 Uhr 

Ankommen mit Freispiel

09.00 Uhr 

gemeinsames Frühstück

09.15 Uhr – 09.45 Uhr 

Morgenkreis mit Liedern, Bewegungsspielen und Büchern

09.45 Uhr – 11.00 Uhr

Freispiel drinnen oder draußen, wir spielen auch gemeinsam oder schauen uns nach einer bewegungsreichen Spielphase ein Buch an oder werden kreativ 

11.30 Uhr – 12.00 Uhr 

Mittagessen

12.00 Uhr – 13.45 Uhr 

Mittagsruhe

14.00 Uhr – 15.00 Uhr

Freispiel drinnen oder draußen, mit Abholphase


Eingewöhnung

Der Beginn der Tagespflege ist für das Kind ein einschneidendes Erlebnis. Es soll Vertrauen zu einer neuen Person entwickeln und sich eine fremde Umgebung erschließen. Dem Kind soll die Möglichkeit gegeben werden, sich allmählich und im Beisein einer Bindungsperson (Mutter oder Vater) mit dieser neuen Situation vertraut zu machen. Für den Fall, dass das Kind sich unsicher fühlt, hat es dann mit Mutter oder Vater seine „sichere Basis“, bei der es Zuflucht suchen kann.
In der Regel dauert die Eingewöhnung etwa 14 Tage. Dabei bleibt die Mutter (oder der Vater, je nach dem, wer die Eingewöhnung übernimmt) in den ersten Tagen mit dem Kind für etwa 1 Stunde in der Kindertagespflege. Nach und nach lässt die Mutter das Kind dann für eine kurze Zeit allein, bleibt aber verfügbar. Die tägliche Abwesenheit der Bindungsperson wird dann nach und nach ausgedehnt. Wenn sich das Kind von mir trösten lässt, ist die Eingewöhnung beendet. Trotzdem kann es vorkommen, dass das Kind weint, wenn die Mutter sich verabschiedet, weil es lieber bei der Mutter bleiben würde. Es wird sich dann aber schnell wieder beruhigen und trösten lassen, wenn es zu mir als neuer Bindungsperson eine Bindung aufgebaut hat.


Zusammenarbeit mit Eltern

Nach § 9 (1) KiBiz arbeiten Tagespflegeperson und Eltern bei der Förderung der Kinder partnerschaftlich und vertrauensvoll zusammen. Eine erfolgreiche Erziehungspartnerschaft setzt gegenseitiges Vertrauen und Respekt voraus. Dies sind Haltungen, die sich auch auf das Kind positiv auswirken. Denn wenn das Kind die gegenseitige Wertschätzung erlebt, wird es eher Selbstachtung entwickeln.
Ich tausche mich mit den Eltern über das Verhalten des Kindes in der Familie und der Tagespflegestelle, über besondere Erlebnisse, aber auch über Erziehungsziele und -methoden aus. Dies geschieht sowohl durch kurze Gespräche beim Bringen und Abholen als auch in separaten, regelmäßig stattfindenden Entwicklungsgesprächen.


Fortbildung

Von August bis Dezember 2012 habe ich an der Qualifizierung für Tagespflegepersonen teilgenommen und im Dezember 2012 auch einen Kurs „Erste Hilfe am Kind“ besucht, den ich seitdem jedes 2. Jahr auffrische.
Seit 2019 bin ich zertifizierte Fachkraft für U3-Pädagogik. Darüber hinaus bilde ich mich regelmäßig im Bereich Bewegungserziehung fort und nehme die vom Jugendamt empfohlenen Fortbildungen für Tageseltern wahr.

  • 11/2016 - 03/2017   Marte Meo Practitioner
  • 03/2018   Fachtag Bewegungserziehung – Bewegungsräume schaffen Bewegungsimpulse
  • 01/2019   Aspekte der Entwicklungspsychologie / Feinzeichen
  • 02/2019   „Tag der Kindertagespflege“ auf der didacta
  • 03/2019 – 11/2019   Zertifikatsausbildung Fachkraft für U3 - Pädagogik
  • 11/2019   Erste Hilfe am Kind 
  • 12/2019   Zertifikatsausbildung NeuroKinetik - „bewegtes Gehirntraining“
  • 06/2020 – 07/2020   Der hüpfende Floh – Ukulele lernen für Anfänger 
  • 10/2020   Zertifikatsausbildung Gesundheitsmanager*in für die Kindertagesbetreuung
  • 10/2020   Kinder brauchen gute Räume 
  • 10/2020   Partizipation in der Kindertagespflege 
  • 03/2021   Erste-Hilfe-Schulung in Bildungs- und Betreuungseinrichtungen für Kinder
  • 03/2021   Die Kraft der Märchen 
  • 03/2021   Praxisanleitung in der Kindertagespflege 
  • 05/2021   Kleine Kinder sind anders? Raumgestaltung für Kinder unter 3 Jahre 
  • 05/2021   Alltagsintegrierte Sprachbildung und Beobachtung im Elementarbereich
  • 11/2021   Bilder. Die Kunst des Schaffens und Sehens
  • 11/2021   Frühkindliche Sprachentwicklung und Mehrsprachigkeit
  • 05/2022 – 07/2022   Raumgestaltung – der Raum als dritter Erzieher
  • 06/2022   Wie Kinder essen lernen 
  • 10/2022   „Minimusicals mit der Jelgi – Methode“ 
  • 10/2022 – 11/2022   Zertifikatsausbildung Bewegungsförderung in der Kindertagespflege 
  • 11/2022   MusiKonzepTag - „Es weihnachtet sehr“

Vernetzung

Um der Isolation, die das Arbeiten ohne KollegInnen mit sich bringt, entgegen zu wirken, pflege ich Kontakt mit anderen Tagespflegepersonen und tausche mich mit ihnen regelmäßig aus. So gebe und bekomme ich Erfahrungen, Anregungen und neue Ideen für meine Arbeit. Außerdem habe ich mich dem Wuppertaler Netzwerk für Tagespflegepersonen angeschlossen und nehme an den regelmäßig stattfindenden Vernetzungstreffen des Jugendamtes teil. Darüber hinaus vertrete ich unser Wuppertaler Netzwerk im Netzwerk NRW und bin so NRW-weit im Austausch mit KollegInnen.